Wedel/Hamburg. Als „kontraproduktiv für die Metropolregion“ und „egoistisch von den Anwohnern bezeichnet Christian J. Fuchs, Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung Wedel, Hamburger Pläne, die beiden Rissener Durchgangsstraßen Tinsdaler Heideweg und Tinsdaler Kirchenweg in 30er-Zonen umzuwandeln. Das Vorhaben, das den Verkehr auf der südlichen Straßenverbindung Wedels zu Hamburg betrifft, soll in rund einem Monat angeschoben werden.
„Hamburg mit seinem Stadtteil Rissen und Wedel bilden de facto eine einzige Stadt. Die Bundeslandes- und Stadtgrenzen existieren zwar auf dem Papier, doch von der Bebauung und Infrastruktur ist das Gebiet längst zu einer Einheit zusammengewachsen“, sagte Fuchs und ergänzte: „Tempo-30-Zonen in Rissen betreffen somit auch Wedel und würden einen vernünftigen Verkehrsfluss weiter behindern. Das ist schädlich für die Bürgerinnen und Bürger und auch für die Unternehmen.“
Vor dem Hintergrund der aktuellen Behinderungen durch die Sanierung der Bundesstraße 431 auf Wedeler Gebiet, würde sich die Situation durch die Hamburger Maßnahmen noch einmal verschärfen. „Wenn die Verantwortlichen in Hamburg nur bis zur Landesgrenze denken, ist das ein Rückfall in die Kleinstaaterei“, so Fuchs.
Hart geht er mit der Bürgerinitiative ins Gericht, die durch die Entwicklung des Businessparks Elbufer weitere Verkehrsströme durch Rissen erwartet und sie verhindern will. „Ein derart egoistisches Denken ist inakzeptabel. Hier schimmert das St. Florians-Prinzip durch: Hauptsache, man selbst kann seine schicken Villen am Falkenstein erreichen – der Rest es Verkehrs soll bitteschön woanders fließen“, analysiert Fuchs.
Verkehrsberuhigung und Tempo-Limit wertet er als weitere Initiative, einer positiven Stadtentwicklung in Wedel Steine in den Weg zu legen. „Ich erinnere an die Klage gegen unseren Businesspark. Wedel hatte mit der Planungsabteilung in Altona schon einen guten Kompromiss herausgearbeitet und war mit der Umwandlung eines Industriestandortes mit 24-Stunden-Betrieb in ein viel weniger störendes Gewerbegebiet weit entgegen gekommen – und dann schossen die Hamburger Kommunalpolitiker dazwischen, sodass seit Jahren geklagt wird. Hamburg ist eine Handvoll Inhaber von Luxus-Immobilien am Elbhochufer, die viel Geld für gute Anwälte haben, wichtiger als das Entstehen von Arbeitsplätzen in Wedel, die insbesondere Handwerkern aus der ganzen Region Lohn und Brot bringen würden. So stellen wir uns Zusammenarbeit in einer Metropolregion nicht vor.“
Abschließend erklärt Fuchs: „Ich appelliere an die Stadt Hamburg den Tinsdaler Heideweg nicht zu sperren. Statt Schikane wünsche ich mir Zusammenarbeit. Statt Verkehrskollaps besser eine abgestimmte Verkehrsplanung. Niemand ist eine Insel, weder Hamburg noch Wedel, wir sind eine Metropolregion. Und vom Miteinander profitieren beide Seiten.“
Pressemitteilung der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT) im Kreis Pinneberg
V.i.S.d.P.: Christian J. Fuchs, Kreisvorsitzender
E-Mail: cfuchs [at] mit-kreis-pinneberg.de
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